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Hole dir Stift und Papier oder nimm dein Laptop zur Hand.

Vertraue darauf, dass deine Worte fließen werden. Wie jeder Mensch hast auch du deinen ganz individuellen Ausdruck – Worte, Redewendungen, Satzbau, die von selbst aus dir heraussprudeln. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, was richtig ist und was falsch: Alles was du schreibst, gehört im Moment zu dir und es ist gut, wenn es sich zeigt. Ich gebe dir einen geschützten Raum dafür.

Achte für einen Moment auf deinen Atem. Nimm ihn einfach nur wahr, ohne ihn verändern zu wollen. Beobachte einige Atemzüge, wo du sie in deinem Körper spürst. Bleibe anschließend in den folgenden fünf Minuten ununterbrochen im Schreiben: Ohne den Stift abzusetzen, ohne im Tippen auf der Tastatur innezuhalten. Löse dich von der Vorstellung, dass Sätze vollständig und grammatikalisch richtig sein müssen. Schreibe einfach nur wie es dir jetzt in diesem Moment geht, was du fühlst, was dich plagt oder was dich freut. Auch wenn dir nichts weiter einfällt und dein Schreiben ins Stocken gerät: Bleibe im Schreiben. Schreibe einfach, was genau in dieser Sekunde durch deinen Kopf geht: Ich weiß nicht weiter… Das ist ja eine völlig blöde Übung… Ich konnte noch nie schreiben… Ich hänge fest… Schreib’ dies so lange, bis ein Impuls kommt etwas anderes weiterzuschreiben.

Ines Franzke - Trauerreden, Trauerbegleitung